Was ist das IntraActPlus-Konzept?

Das IntraActPlus-Konzept ist ein verhaltenstherapeutisch orientierter Therapie- und Interventionsansatz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, der von Dr. Fritz Jansen und Uta Streit entwickelt wurde. Verhaltenstherapeutisch orientiert meint, dass der Ansatz sich an Ergebnissen der psychologischen Grundlagenforschung (Hirnforschung, Verhaltensforschung, Entwicklungspsychologie u.a.) orientiert und unter Beachtung wichtiger Lerngesetze Verhalten praktisch einübt.

Stärker jedoch als in der Verhaltenstherapie sonst üblich wird die Größe „Beziehung“ in die Arbeit mit einbezogen und ihre große Bedeutung für jeden Lernprozess beachtet. Das Konzept folgt weiter einem systemischen Ansatz in der Therapie, indem möglichst das gesamte Bezugssystem eines Kindes/Erwachsenen in den Blick genommen und in die Therapie mit einbezogen wird. So werden bewusste und unbewusste Beziehungssignale und darausresultierendes Verhalten innerhalb von Beziehungen zum Mittelpunkt der Arbeit gemacht.

Ein wichtiger Baustein in der Therapie ist die Videoarbeit. Denn ein großer Teil zwischenmenschlicher Kommunikation läuft völlig unbewusst ab. Unbewusste Prozesse sind gegenüber bewussten sehr schnell, können aber durch Videoaufnahmen „verlangsamt“ werden (durch Wiederholung, Standbilder, Zeitlupe). So können unbewussten Prozesse sichtbar gemacht und in weiteren Schritten gegebenenfalls verändert werden.

Therapieziele sind:
1.) Aufbau einer positiven Eigensteuerung (Motivation, Anstrengungsbereitschaft, guter Umgang mit sich selbst beim Lernen u.a.)
2.) Vermittlung allgemeiner und fachbezogener Lernstrategien.


Der Name IntraActPlus-Konzept leitet sich her aus:
Intra = Kommunikation innerhalb bestehender Gruppen (Intranet); d.h. möglichst alle Bezugspersonen und –gruppen eines Kindes/Jugendlichen werden mit in die Therapie einbezogen und arbeiten zusammen
Act = aktives Handeln und aktive Veränderung (engl. to act = handeln)
Plus = Gesamtkonzept fügt sich aus einzelnen stets erweiterbaren Bausteinen zusammen (z.B. aus der psychologischen Grundlagenforschung, der Hirnforschung oder der Entwicklungspsychologie).

Weitere Informationen unter www.intraactplus.de